Fragment 1
Würde man sich allein mit ihm in einem völlig leeren Raum aufhalten, fände man sich in einer unangenehmen Situation wieder. Man sähe sich ihm ausgeliefert, ohne dass es seine Absicht wäre.
Man wäre mit der Forderung ihn zu ignorieren konfrontiert. Selbige ginge nicht von ihm aus; sie wäre einfach da und ließe diese unangenehme Situation entstehen, weil sie zur Leugnung der Tatsache seiner Anwesenheit verleitet —
verführt —
weil sie die Leugnung der Tatsache seiner Anwesenheit befiehlt —
Fragment 2
Ochsenstirn ist für die meisten nur wahrzunehmen, wenn er mit einem knallbunten, klingelnden Narrenkostüm bekleidet wird.
Herrenkeller
Seiner fehlenden Stellung entsprechend lungert Ochsenstirn auf den unbesetzten Hinterbänken der Zunftversammlung herum und lauscht aufmerksam. Niemand nimmt von ihm Notiz.
„Das beste Bild, dass der Ochsentstirn je malt, ist das, welches er nicht malt!“ kommt es aus der Gruppe der Kirchenaufträgler.
Johlendes Gelächter.
Ochsenstirn ist sich nun im Klaren darüber, dass die Zeit in der Werkstatt sinnvoller verbracht ist. Während er die Stiege zur Straße hochgeht, bemächtigt sich eine Bierlache Stück für Stück dem Schmierblatt, dass er aus Langeweile bekritzelte.